Architektur kreativ in Szene zu setzen, ist einfach und schwer zugleich. Einfach, weil das Objekt dauerhaft zur Verfügung steht, schwer, weil die äußeren Einflüsse durch Licht, Wetter und Personen schwer zu beeinflussen sind und häufig mehrere fotografische Versuche, ja Auseinandersetzungen erforderlich machen.

Der Architektur eine Bühne zu geben heißt auch, einen Kontext herzustellen, der in geometrischer Abstraktion, in der farblichen Reduktion oder in der Wechselwirkung von Menschen in und mit der von ihnen geschaffenen Umgebung gefunden werden kann und der dem Foto erst einen eigenständigen künstlerischen Wert gibt.

Die aktuelle Architekturfotografie befreit sich zunehmend von dem Zwang zur geometrisch korrekten, objektiven Darstellung. Verzerrungen, partielle Unschärfe und extreme Helligkeit/Dunkelheit werden akzeptiert, wenn sie denn helfen menschliche Unvollkommenheiten, Emotionen oder auch einfach „Lifestyle“ mit in die Bildwelt zu integrieren.

Mehr „Mensch“ wagen, ist das Thema in der modernen Architekturfotografie.